SEGES Breeding & Genetics untersucht derzeit Möglichkeiten, um robustere Produktionssauen für die Schweineproduktion zu züchten. Die Langlebigkeit von Sauen gehört bereits zu den Zuchtzielen von DanBred. Nun untersucht eine Dissertation, wie die Langlebigkeit von Sauen weiter verbessert werden kann – zum Nutzen der Wirtschaftlichkeit und des Tierwohls.
Die Zucht langlebigerer Sauen erhöht deren produktive Zeit und damit ihre Lebensdauer. Eine längere Lebenszeit führt nicht nur zu einem besseren Deckungsbeitrag, sondern es werden auch positive Wirkungen auf das Tierwohl erwartet, da mögliche Todesursachen eingedämmt werden können. Gemeinsam mit der Universität Aarhus hat SEGES Breeding & Genetics untersucht, wie die Langlebigkeit von Sauen mithilfe der DanBred-Genetik und entsprechenden Messungen aus Produktionsherden verbessert werden kann. Bisher wurden eine vorläufige Zuchtanalyse der Langlebigkeit bei Hybrid-Produktionssauen durchgeführt und Methoden zur Berechnung von Zuchtwerten anhand von Produktionsdaten entwickelt.
„Die Ergebnisse der Dissertation zeigen deutlich, wie die Heterosis von DanBred-Yorkshire und DanBred-Landrasse die Langlebigkeit von Sauen verbessert und das Alter von Sauen zum Zeitpunkt der Keulung erhöht. Außerdem haben wir gezeigt, dass Daten aus Produktionsherden bei der Zucht langlebigerer Sauen anwendbar sind“, sagt Doktorand Bjarke Grove Poulsen von SEGES Breeding & Genetics. Er erwartet, dass es nach Abschluss des Projekts genügend neue Erkenntnisse und Methoden geben wird, um die Zucht langlebigerer Sauen im DanBred-Programm deutlich zu stärken.
Die Untersuchung betrachtete drei mögliche Merkmale für Langlebigkeit: 1) Das Alter zum Zeitpunkt der Keulung, |
Züchtung langlebigerer Sauen in Produktionsherden
Vor allem zeigen die Untersuchungsergebnisse eine genetische Streuung der Merkmale für Langlebigkeit, sowohl in Produktionsherden als auch in Vermehrungsherden. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung dieser Merkmale durch Züchtung. Zwischen dem Vorliegen einer genetischen Streuung und der Zucht genetisch überlegener Schweine liegt jedoch ein weiter Weg. Er hängt teilweise von der Vererbung ab. In dieser Hinsicht zeigte die Untersuchung eine schwache Vererbung der Merkmale in den Produktionsherden, aber eine starke Vererbung der Merkmale in der Vermehrungsherde (siehe Tabelle 1).
Art der Herde | Merkmal | Vererbung – DanBred Landrasse | Vererbung – DanBred Yorkshire |
Produktionsherde | Alter zum Zeitpunkt der Keulung | 6% | 5% |
Produktionsherde | Wahrscheinlichkeit, dass eine Sau nach ihrem ersten Wurf gedeckt wird | 2% | 1% |
Vermehrungsherde | Wahrscheinlichkeit, dass eine Sau nach ihrem ersten Wurf gedeckt wird | 21% | 29% |
Tabelle 1: Vererbung bei DanBred-Landrasse und DanBred-Yorkshire in Prozent der drei Merkmale, die im ersten Teil der Dissertation untersucht wurden.
Die Untersuchung zeigt auch, dass die Langlebigkeit nicht in beiden Herdenarten das gleiche Merkmal ist. In Produktionsherden hatte das Merkmal „Alter zum Zeitpunkt der Keulung“ eine stärkere genetische Korrelation mit der „Wahrscheinlichkeit, dass eine Sau nach ihrem ersten Wurf gedeckt wird“ (81–86 %). Dagegen hatte in den Vermehrungsherden das „Alter zum Zeitpunkt der Keulung“ eine schwächere genetische Korrelation mit der „Wahrscheinlichkeit, dass eine Sau nach ihrem ersten Wurf gedeckt wird“ (17–24 %).
Nach diesen Ergebnissen ist es in Vermehrungsherden also einfacher, bei diesen Merkmalen genetischen Fortschritt zu erzielen. Da die genetische Korrelation zum „Alter zum Zeitpunkt der Keulung“ jedoch nicht übermäßig hoch ist, kann es besser sein, Daten aus Produktionsherden oder aus beiden zu verwenden.
Heterosis erhöht die Langlebigkeit von Sauen
Neben dem Potenzial der Nutzung von Produktionsdaten zeigte die Dissertation auch, dass Heterosis sowohl bei F1-Hybriden als auch bei Zickzack-Sauen zu einer erhöhten Langlebigkeit beiträgt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine F1-Hybridsau (DanBred-Landrasse und DanBred-Yorkshire, DanBred F1, LY, YL) mit 100 % Heterosis bis zum Zeitpunkt der Keulung dank der Heterosis um 143 Tage älter wird. Eine Zickzack-Sau mit 66,7 % Heterosis wird bis zum Zeitpunkt der Keulung aufgrund der Heterosis durchschnittlich 95,6 Tage älter. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Keulung bei den untersuchten Sauen betrug 858 Tage, einschließlich des Effekts der Heterosis auf die Langlebigkeit.
„Heterosis hat einen deutlichen Einfluss auf die Langlebigkeit von Sauen. Die Ergebnisse erinnern daran, wie wichtig der Beitrag der Heterosis für die Produktion ist“, erklärt Bjarke Grove Poulsen.
Dank des dreirassigen Kreuzungssystems von DanBred, zu dem neben DanBred-Yorkshire und DanBred-Landrasse auch DanBred-Duroc gehört, können Schweine sowohl in Sauenherden als auch in Schlachtschweinherden 100 % Heterosis aufweisen.
Was ist Heterosis? Heterosis bezeichnet Kreuzungen, die leistungsfähiger sind als die Anteile der elterlichen Rassen erwarten lassen. Beispielsweise erbringen F1-Hybride zwischen Landrasse und Yorkshire in der Regel bessere Ergebnisse als die durchschnittliche Leistung der beiden reinrassigen Tiere. |